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Sport mit Diabetes - Ein Interview mit Antonella Ich habe nach der Diabetesdiagnose alle Sportarten weitergemacht und die Intensität auch beibehalten! Part 2space
Im ersten Teil unseres Interviews hat Antonella bereits über ihre persönliche Diabetes Story berichtet, und wie sie sich von ihrem Diabetes sportlich nicht einschränken lässt. Im zweiten Teil unseres Interviews erzählt sie uns, wie sie speziell mit Insulinpumpe und Sport umgeht, und teilt mit uns ihre persönlichen Mutmacher Tipps, sich vom Diabetes nicht unterbuttern zu lassen.
Für mich hat sich wirklich entscheidend etwas verändert, seitdem die Hilfsmittel so weiterentwickelt wurden und wir Menschen mit Typ-1 Diabetes dadurch nochmal mehr Möglichkeiten haben!
Das erste Highlight war natürlich die kontinuierliche Glukosemessung (CGM), die mir erstmal verdeutlicht hat, was welches Essen, aber auch was welche sportliche Belastung mit mir und meinem BZ machen … das kennt bestimmt jeder von euch, der von der kapillaren Messung auf die kontinuierliche Glukosemessung gewechselt ist.
Jetzt mit der t:slim X2 gibt es natürlich noch so viel mehr Möglichkeiten und die ermöglichen mir persönlich so viel, so extrem und über so lange Zeit sportliche Belastung – meistens – ohne Einschränkungen mit Freude machen zu können.
Ich muss zugeben, dass ich – dadurch, dass ich Control-IQ erst seit ein paar Wochen habe – die verschiedenen Profile und Aktivitäten für meinen Sport nicht nutze … hier habe ich mir die Jahre davor schon mein Prinzip erarbeitet und mit dem fahre ich extrem gut … deswegen gilt hier für mich „never change a winning team“.
Ich glaube aber, dass das ein super Konzept und für viele andere, insbesondere wenn man keine extremen sportlichen Belastungen vor hat, eine super Lösung ist.
Beim Hockey hatte ich sie auf dem Platz immer ab, da das Risiko für mich einfach zu groß war, dass sie beschädigt wird. Ich bin dann regelmäßig zur Auswechselbank gegangen, um den BZ zu messen oder abzulesen und habe - falls die Pumpe länger als 1,5h ab war - etwas Insulin gebolt, um einen absoluten Insulinmangel zu vermeiden.
Beim Laufen/Radfahren/Fitness etc. klemme ich sie mir mit dem Clip (T-Case) innen in den Hosenbund … drückt zwar manchmal ein kleines bisschen, sitzt dadurch aber fest und rutscht nicht raus bei Erschütterungen. Bei Wassersportarten* mache ich sie natürlich ab.
Mir persönlich sind zwei Dinge ganz wichtig:
Zum einen möchte ich zeigen, dass (fast) alles möglich ist mit Typ-1-Diabetes. Es bedarf eben nur Planung, Organisation, Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und die nötigen Hilfsmittel (die für jeden anders aussehen können).
Hier würde ich mir immer die Zeit nehmen und gönnen, ganz in Ruhe zu schauen, zu vergleichen und auszuprobieren, was für mich persönlich das Beste ist und auch immer wieder neu zu schauen, ob es immer noch so passt oder es vielleicht doch auch neue oder andere Möglichkeiten gibt. Wie ich schon meinte „trail and error“ … aber auch hier finde ich es schön bei dem zu bleiben und sich nicht mit „Neuheiten“ und „Überinformieren“ zu stressen, wenn man eigentlich einen guten Weg für sich gefunden hat.
Zum anderen möchte ich aber auch einen Gedanken teilen, für den ich 18 Jahre Diabetes haben musste, bis ich ihn wirklich erkennen könnte: ich habe sehr lange in allen Lebensbereichen - sei es Schule, Studium, Beruf, Sport etc. - versucht durch sehr gute Leistung und der Einstellung “alles trotz Diabetes problemlos hinzubekommen” mir selbst und allen anderen zu beweisen, dass ich eigentlich sogar noch viel mehr kann und schaffe als Menschen ohne Typ-1-Diabetes.
Ich persönlich hatte unterbewusst doch Angst vor Stigmatisierung und Sorge „zu kompliziert“ zu sein.
Wieso ich euch das auch erzähle? Ich glaube wirklich, dass man mit Typ-1-Diabetes (fast) alles schaffen und erreichen kann … und dafür bin ich in einigen Bereichen ein ganz gutes Beispiel.
Ich glaube nur, dass es sehr sehr wichtig ist sich selbst zu fragen, mit wie viel Aufwand und zusätzlicher Anstrengung man diese Dinge erreichen kann und ob es das am Ende wert ist.
Mir hat das zu sehr viel mehr Zufriedenheit und Entspanntheit geführt zu erkennen, dass ich niemandem etwas beweisen muss!
*Die t:slim X2 Insulinpumpe ist bis zu einer Tiefe von 0,91m nach Schutzart IP27 maximal 30 Minuten lang wasserdicht, jedoch nicht wasserfest. Seitens des Herstellers Tandem wird empfohlen, die Pumpe nicht bei Sportarten wie Schwimmen, Gerätetauchen und Surfen oder bei anderen Aktivitäten, in denen die Pumpe für einen längeren Zeitraum untergetaucht wird, zu tragen. Achtung: wasserdicht und wasserfest ist nicht das gleiche. Die Tandem t:slim X2 Insulinpumpe ist wasserdicht.
Video von:
VitalAire
Veröffentlicht:
08. August 2024, 17:17 Uhr
Quellenangaben:
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Themen:
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