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Optimierung der Control-IQ durch Anpassung des Korrekturfaktors Optimale Therapieeinstellungen für Control-IQspace
Während es bereits etabliert ist, dass sog. automated Insulin delivery (AID) Systeme die Zeit im Zielbereich (time in range, TIR) signifikant verbessern – im Schnitt 9-12%-, befasste sich diese Studie mit der Optimierung der Einstellung der t:slim X2 mit Control-IQ, um die TIR zu maximieren, ohne negative Effekte auf das Risiko einer Hypoglykämie zu nehmen.
Der Control-IQ (CIQ) Algorithmus berücksichtigt zur Berechnung der benötigten Insulinmengen die Standard-Kennzahlen der Diabetestherapie, wie dem Korrekturfaktor, dem Kohlenhydrat-Insulinverhältnis und der Basalrate.
Der Korrekturfaktor ist ein einzigartiger Parameter bei CIQ, da er sich auf die vom Anwender programmierten Boli, den bis zu einmal stündlich verabreichten Autokorrekturbolus und die Intensität der basalen Modulation auswirkt.
In dieser retrospektiven Studie wurden Daten von über 2.5 Mio Tagen von >2000 US-Patienten analysiert, welche die t:slim X2 mit CIQ nutzen.
Der Korrekturfaktor, das Kohlenhydrat-Insulinverhältnis, sowie die Basalratenmenge wurden mit der TIR und Zeit unterhalb des Zielbereichs (time below range, TBR) assoziiert. Die Autoren analysierten über eine lineare Regression den Einfluss dieser Parameter auf die glykämische Kontrolle. Zur Vergleichbarkeit werden die Einstellungen im Verhaltnis zum Gesamttagesinsulin (total daily insulin, TDI) angegeben.
Einschlusskriterien
Die Analyse zeigte, dass die aggressivere Einstellung des Korrekturfaktors, des Kohlenhydrat-Insulinverhältnis und einer Basalratenverteilung mit einer höheren Zeit im Zielbereich assoziiert ist.
Diese Beobachtungen wurden durch die lineare Regression bestätigt, bei der aggressivere Basalraten, Korrekturfaktoren und Kohlenhydrat-Insulinverhältnisse alle eine höhere TIR vorhersagten.
Während eine Verbesserung der TIR durch aggressiveres Kohlenhydrat-Insulinverhältnis und Basalratenanpassung auch mit erhöhtem Hypoglykämierisiko einhergehen, ist der Korrekturfaktor für die Vorhersage von Hypoglykämien nicht von wesentlicher Bedeutung. Ebenfalls sagt ein aggressiverer Korrekturfaktor eine Verbesserung des coefficient of variance (CoV) voraus, der Berechnungsfaktor für Glukosevariabilität.
Durch die Anpassung des Korrekturfaktors von der Einstellung im schwächsten Quartil (>2422/TDI) zur aggressivsten Einstellung (<1580/TDI) wurde ein Unterschied von + 14 % im Median der TIR festgestellt.
Diese aggressivste Einstellung des Korrekturfaktors wies die höchste Zeit im Zielbereich von 79,1 % auf.
Die Umrandung in der Figur signalisiert die Einstellung der Parameter nach allgemein anerkannter Empfehlung.
Insulin-Kohlenhydratverhältnis
Auch die Einstellungen des Kohlenhydrat-Insulinverhältnisses im aggressivsten Quartil (<330/TDI) wirkte sich positiv auf den TIR aus mit einem Unterschied von +11 % im Median zum am wenigsten aggressiven Quartil (>522/TDI).
Durch die aggressive Einstellung wurde demnach eine TIR von 76,96 % erreicht. Es ist zu beachten, dass die Zeit unterhalb des Zielbereichs durch diese Anpassung jedoch leicht erhöht wurde.
Basalrate
Je mehr Insulin durch die Basalrate abgedeckt wird als durch Boli, desto höher die TIR: Eine Basalrate von > 56,5% steigerte die TIR auf 76,45%.
Dies ist +10% höher im Median als die TIR bei einer Basalrate von <39,5%. Die aggressive Einstellung der Basalrate erhöhte die TBR jedoch auch auf 1,15% .
Relevanz der Parameter
Durch die linerae Regression wurde analysiert, wie stark die glykämische Ergebnisse TIR, TBR und CoV von den Therapieeinstellungen Korrekturfaktor, Insulin-Kohlenhydratverhältnis und Basalrate beeinflusst werden. Ebenfalls wurde analysiert, inwieweit die glykämischen Ergebnisse von weiteren Parametern beeinflusst werden, wie die Anzahl der manuell gegeben Boli, eine hohe Gesamttagesinsulinmenge, sowie ein höheres Alter der Probanden.
Mit höherem Alter werden alle glykämischen Ergebnisse verbessert. In dieser Studie wurden Patienten im Alter von 19 bis 59 inkludiert.
Eine höhere Gesamtinsulinmenge verminderte die TIR, zeigte jedoch leichte Verbesserung der TRB.
Von den beeinflussbaren Parametern zeigt die Anzahl an manuell vergebenen Boli zwar den stärksten positiven Einfluss auf die Zeit im Zielbereich und die Glukosevariabilität, jedoch geht dies mit einer Verschlechterung der Zeit unterhalb des Zielbereichs einher.
Diese Erhöhung des Hypoglykämierisikos ist auch durch die Erhöhung des Kohlenhydrat-Insulinverhältnisses und der Basalrate zu sehen. Die aggressivere Einstellung des Korrekturfaktors hingegen zeigt eine Verbesserung der Zeit im Zielbereich und der Glukosevariabilität bei einem klinisch nicht relevanten Effekt auf die Zeit unterhalb des Zielbereichs.
Die retrospektive Studie zeigt, dass
Der Control IQ der t:slim X2 ist der einzige Algorithmus, in welchem die Therapieeinstellungen des Korrekturfaktors und der Basalrate direkt Einfluss auf die Insulinabgabe haben. Dies ermöglicht dem Arzt, mit dem Algorithmus zu arbeiten und diesen direkt an die Therapie anzupassen.
Video von:
VitalAire Medical Affairs
Veröffentlicht:
03. Dezember 2024, 07:20 Uhr
Quellenangaben:
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Originalstudie: Messer LH, Breton MD. Therapy Settings Associated with Optimal Outcomes for t:slim X2 with Control-IQ Technology in Real-World Clinical Care. Diabetes Technol Ther. 2023 Dec;25(12):877-882. doi: 10.1089/dia.2023.0308. Epub 2023 Oct 25. PMID: 37751154; PMCID: PMC10698772.
Systeme wie die t:slim X2 Insulinpumpe mit Control-IQ Technologie sind kein Ersatz für ein aktives Diabetesmanagement.
© Tandem Diabetes Care und Control-IQ sind Marken von Tandem Diabetes Care, Inc., eingetragen in den USA und anderen Ländern. t:slim X2 und t:simulator sind Marken von Tandem Diabetes Care, Inc.
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